Dienstag, 17. September 2013

Erste Rückmeldungen: Eva Quistorp und Klaus der Geiger wollen kommen

Nach meiner Rundmail gab es eine Reihe positiver und auch kritischer Rückmeldungen. Erfreulich: Eva Quistorp, die die Kundgebung in Bonn 1983 moderiert hat und die "Frauen für den Frieden", den Koordinierungsausschuss der Friedensbewegung sowie die Grünen mitbegründete, und Klaus der Geiger, der damals in Köln, Bonn und anderswo auf zahlreichen Friedenskundgebungen spielte und sang, wollen kommen.


Eva Quistorp, Berlin:
Lieber Jens,

toll, dass du dran bleibst. Veteraninnentreffen bitte!

(...) Es wäre gut, parallel etwas in Berlin zu machen, weil da heute die politische Musik spielt.

Die Friedenskooperative ... will gewiss eingebunden werden. Obwohl ich es gut finde, wenn du das Heft in der Hand behältst, weil es deine Idee ist.

Schreib doch mal an die Böllstiftung NRW schnell, ob sie das nicht auch als Erinnerung an Böll unterstützen und sozusagen für ein Zeitzeuginnengespräch Geld und Raum bieten. Auch das Historische Museum in Bonn könnte die Veranstaltung mit dir und uns noch Lebenden organisieren.

Und ich würde Ulrich Frey von der Aktionsgemeinschaft Frieden, der in Bonn sitzt, mit dazu nehmen und Uli Thiel, der meine Idee der Menschenkette, ... angeregt von den Greenham-Common-Frauen aus England, ... mit der DFG/VK Baden-Württemberg, die etwas unabhängiger als andere von der DKP waren, organisiert hat zusammen mit Kirchen, Grünen etc.

Wenn Hannes Wader und Konstantin Wecker singen würden, wäre das toll, sozusagen ein Erzähl- und Musikabend mit Filmbildern und Fotos aus der  Zeit...

Und dann müsste eine halbe Stunde zu Irak und Syrien geredet werden.

Da ich eine enge Freundin von Petra Kelly und Fasia Jansen war, würde ich gern auch von den beiden erzählen...

Volkmar Deile in  Berlin und Zumach in Genf sollte man erreichen können.

Ich melde mich damit an, aber lieber näher am 24.10.

Ade, Eva Quistorp

Jürgen-Bernd Runge, Bonn:
Die Idee finde ich prima und ich bin dabei! (...)
Ich gehörte der sog. "Frühstücksrunde" an, die die Hofgarten-Kundgebung am 10. Okt. 1981 vorbereitet hat. Die "Frühstücksrunde" war der Vorläufer des späteren "Koordinierungsausschusses" der FB...
Das Treffen am 19. 10. sollte m.E. nicht nur der Nostalgie gewidmet sein, sondern, wie Du ja selbst sagst, auch Raum für selbstkritische Betrachtungen geben. Die FB hat wichtiges bewirkt, hatte eine Langzeitwirkung für die Veränderung des Mehrheitsbewußtseins in der Bevölkerung. Sich gegen die Stationierung von Pershing II und Cruise Missiles zu wehren, war der Sache nach begründet und geboten. Die damals vorherrschende Sicherheitspolitik, die auf das "Gleichgewicht des Schreckens" mit atomaren Waffen setzte, war brandgefährlich. Diesen damaligen Konsens der atomaren Rüstungslogik konnten wir aufbrechen. Es war gut und wichtig, was wir taten, auch wenn wir das Ziel, die Raktenstationierung zu verhindern, nicht erreichten... (siehe auch Jürgen-Bernds Kommentar unter dem vorigen Beitrag.)

Alfred Kerger, Bonn:
Ich kann Ihnen gerne eine Foto-CD mit Impressionen vom 22.10.1983 zukommen lassen.
Z.T. können Sie diese Fotos schon in der Fotodatenbank des dhm [Deutschen Historischen Museums Berlin] betrachten.

www.dhm.de
Sammlungen
Objektdatenbank
Eingabe: "Friedenskundgebung 1983"

Thomas Dippert, Löhne:
Hallo Jens,
kriegst Du nicht "als Zugpferd" einen der Sprecher von damals wieder ans Mikro?
Gruß
Thomas
P.S.: Syrien mahnt, dass wir erneut die USA als Kriegstreiber anprangern müssen. Und Obama bei seiner Ehre packen. Der Papst, auch wenn er einer Organisation vorsteht, die uns häufig nicht passt, verfolgt da eine entschieden pazifistische Politik. Das sollten Pazifisten aller Weltanschauungen den Schulterschluss wagen! 

Albrecht Müller, Bad Bergzabern:
Eine gute Idee. Ich werde sie unterstützen.
Ihr AM

Inge Hilbig, Köln:
Eine nette Idee…

Uwe Haß, Köln:
Auch ich erinnere mich gerne an meine Zeit in der Friedensbewegung. Es ist eine Erinnerung an leidenschaftliches Engagement, großes Zusammengehörigkeitsgefühl und interessante Begegnungen mit Menschen aus den verschiedensten Erfahrungswelten. Diesen nostalgischen Rückblick teile ich gerne mit den FriedensaktivistInnen von damals. Aus dieser Sicht spricht auch nichts gegen ein Erinnerungsritual, wie in dem vorliegenden Aufruf vorgeschlagen.
  Seit längerem schon betrachte ich mich allerdings nicht mehr jenem Zusammenhang zugehörig, der von der ehemaligen Friedensbewegung übriggeblieben ist. Deren Publikationen und Internetauftritte sind meines Erachtens durchdrungen von kruden verschwörungstheoretischen Ansichten. Analytischen Denken ist Mangelware. Schuld an Krieg und Elend in der Welt sind in dieser verengten Sichtweise stets die USA und Israel, was bisweilen auf das Regierungshandeln dieser Staaten durchaus zutreffen mag, was aber keinesfalls immer zutreffen muss, da auch jede Menge andere Akteure ihre Hände im schmutzigen und blutigen Spiel haben.
  Auch kann ich den lieben Gorbi im historischen Rückblick  nicht so positiv sehen, wie es aus dem Aufruf hervorgeht („Er bescherte der Welt ein sechsjähriges Experiment: Sozialismus und Demokratie“). Gorbatschow ist mir eher als der Volltrottel in Erinnerung geblieben, der die Tore für einen Transformationsprozess geöffnet hat, in dessen Folge alte Mütterchen, die vorher zwar sehr bescheiden aber auskömmlich über die Runden gekommen waren, nunmehr vom Hunger getrieben in bitterer Kälte auf der Straße hockten und verzweifelt versuchten ihren armseligen Hausrat zu verscherbeln. Wenn wir als Friedensbewegte von damals bei einer solchen Entwicklung wirklich behilflich gewesen sein sollten, hätten wir allen Grund uns schwer zu schämen.“
Pace! Salaam! Shalom
Uwe Haß

Andere Kritiker stießen sich daran, dass ich ausgerechnet den "Renegaten" Winfried Nachtwei zitiert habe, der sich 1999 unrühmlich als Propagandist des Kosovokrieges hervorgetan hat. Der Friedensbewegung von damals warfen sie vor, zu stark auf Gefühle gesetzt und zu wenig analysiert zu haben. Manche Friedensaktivisten von damals seien sogar ins nationalistische Fahrwasser abgedriftet. Wie Uwe Haß kritisierten auch andere meine Einschätzung von Gorbatschow.

Das Veteraninnentreffen wird über Spenden finanziert und von mir privat vorfinanziert. Es gibt derzeit keine Zuschüsse dafür von einer Institution. 
Spendenkonto: Jens J. Korff,
IBAN: DE16 4306 0967 4048 2868 00 – BIC: GENODEM1GLS
IBAN zum Kopieren: DE16430609674048286800

Kto. 164378501 - BLZ 37010050
Stichwort Friedenstauben
Ein etwaiger Überschuss geht an Pro Asyl. Versprochen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für den Kommentar! Ich schaue ihn mir in Kürze an und schalte ihn frei, wenn er zum Thema passt.
Freundliche Grüße
Jens J. Korff